RADschlag: Radfahren im Winter
Radfahren im Winter stärkt unser Immunsystem, trainiert unsere Lunge und bringt unser Herzkreislaufsystem auf Touren. Bei guten Wetterbedingungen bringt dich das Rad ebenso rasch ans Ziel wie in wärmeren Zeiten, wenn du ein paar Tipps berücksichtigst. Also gibt es eigentlich kaum einen Grund, auf das Fahrrad zu verzichten. Bei heftigem Schneefall und rutschigem Eisbelag ist aber jedenfalls erhöhte Vorsicht geboten.
Um auch bei kalten Temperaturen sicher mit dem Rad unterwegs zu sein, sollte das Fahrrad winterfest gemacht werden. Was gibt es zu beachten? Wir haben ein paar einfache Maßnahmen für den Wintercheck zusammengefasst:
Passende Kleidung
Nicht in allen Teilen Österreichs liegt zur Winterszeit Schnee auf der Fahrbahn. Viele Radwege sind auch im Winter gut geräumt oder gestreut. Der größte Unterschied zum Radfahren in anderen Jahreszeiten besteht also hauptsächlich in den kalten temperaturen und Niederschlägen. Also: Haube, Schal, Handschuhe und es kann losgehen! Das „Zwiebelprinzip“ hilft bei der Kleidungswahl und bedeutet, mehrere dünne Schichten unter wasserabweisendem Obergewand zu tragen. In den Luftschichten zwischen den Kleidungslagen hält sich Wärme, und so lassen sich einzelne Schichten ablegen wenn es zu warm wird. Denn am meisten Wärme produzierst du selbst!
Kette pflegen
Salz, Matsch und Wasser setzen im Winter besonders der Kette zu. Damit der Antriebsstrang nicht rostet, dadurch weitere Antriebsteile in Mitleidenschaft zieht und irgendwann sogar reißt, muss man die Kette regelmäßig ölen und reinigen. Für den Winter empfiehlt sich ein wasserabweisendes und hochviskoses Kettenöl. Die Mittel sind darauf ausgelegt, auch bei Regen oder Schnee an der Kette zu bleiben und die Schmier- und Schutzwirkung aufrechtzuerhalten. Außerdem sind sie zähflüssig und frieren bei Minusgraden nicht ein.
Licht richtig einstellen
Bei Dunkelheit und schlechten Wetterbedingungen sollten alle VerkehrsteilnehmerInnen gut sichtbar sein – und auf weniger sichtbare Personen Rücksicht nehmen. Die gesetzlich festgelegten Beleuchtungseinrichtungen und Reflektoren sind daher im Winter besonders wichtig. Genaueres findet ihr hier. Der Scheinwerfer muss so eingestellt sein, dass er den Gegenverkehr nicht blendet. Als Faustregel gilt: „Ist die Grenze auf der Fahrbahn sichtbar, ist der Scheinwerfer passend eingestellt.“ Im Winter ist es ratsam abnehmbare Lichter nach der Fahrt abzumontieren, da sich die Akkus sonst in der Kälte schnell entladen.
Fahrradbremsen prüfen und nachstellen
Auf rutschigen Straßen kann sich der Bremsweg schnell verlängern oder das Rad ins Schlingern geraten. Deshalb muss man im Winter den Untergrund stets im Blick behalten und die Bremskraft sensibel dosieren. Ein wichtiger Schritt beim Wintercheck ist die Prüfung der Bremsen. Bei kalten Temperaturen können Brems- und Schaltzüge einfrieren, daher sollten vor allem die Bremszüge regelmäßig eingeölt werden. Wichtig ist auch, dass die Bremsbeläge noch ausreichend Gummi haben. Den Verschleiß erkennt man zunächst am Bremshebel: Lässt sich dieser bis an den Griff heranziehen, muss man zunächst den Bowdenzug oder bei Hydraulikbremsen den Kontaktpunkt nachstellen. Bei Felgenbremsen sollten die Einkerbungen auf den Belägen mindestens erkennbar sein, auch muss man den Verschleißindikator der Felge im Blick behalten. Für Scheibenbremsen gilt als Richtwert eine Bremsbelagdicke von ungefähr 1,5 Millimetern. Hydraulische Bremsen sollten zudem etwa einmal im Jahr entlüftet werden. Dafür geht man am besten zur Fachwerkstatt – und natürlich auch, wenn man sich bezüglich der anderen Handgriffe unsicher ist.
Das Fahrrad richtig unterstellen
Bei Minustemperaturen sollte das Fahrrad zumindest überdacht, noch besser in Fahrradraum, Garage oder Haus abgestellt werden. So ist es gegen Schnee und Regen geschützt und ist keinen heftigen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Besonders bei E-Bikes gilt Rücksicht auf Außentemperaturen: den Akku mit ins Warme nehmen, wenn längere Fahrtpausen eingelegt werden.
Reifendruck verringern
Der Luftdruck im Reifen kann bei Schneefahrbahn verringert werden. Dadurch vergrößert sich die Auflagefläche des Reifens und er hat auf Schnee und Matsch eine bessere Traktion. Bei der Anpassung ist zu beachten, dass der minimale Reifendruck, angegeben auf der Reifenflanke, nicht unterschritten wird. Bei vereisten Pisten ist der Wechsel auf einen Spike-Reifen ratsam – oder eben mal ausnahmsweise auf den Öffentlichen Verkehr umstiegen!
Quellen u.a.: https://www.pd-f.de/2018/11/23/wintercheck-fuers-fahrrad_12045